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Im Test: Stellar Blade

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Stellar Blade ist ein koreanisches Actionspiel, das sich in die kleine Liste exklusiver Spiele für die PS5 einreiht, aber wie schlägt es sich im Vergleich zur Konkurrenz?

Trotz aller Diskussionen rund um Stellar Blade (hauptsächlich in Bezug auf das Design seiner Hauptfigur) habe ich wirklich nur darüber nachgedacht: „Hey, das erinnert mich an Nier: Automata.“ Nach etwa 25 Stunden löste sich dieser Vergleich nie wirklich auf, da Stellar Blade Yoko Taros seltsames Abenteuer auf viele überraschende Arten präsentiert. Allerdings glaube ich auch nicht, dass es mir so lange im Gedächtnis bleiben wird.

Nier light

Stellar Blade fängt stark an, wobei die Protagonistin Eve auf eine zerstörte Erde geworfen wird, um sich den Monstern namens Naytiba zu entledigen. Die Dinge laufen schlecht, ihre Freundin – und scheinbar die gesamte Drop-Truppe – werden ausgelöscht. Sie wird von Adam gerettet, einem Mann, der von einem Ort zu wissen scheint, an dem in dieser zerstörten Welt noch Menschen überleben.

Der größte Teil der Geschichte handelt davon, dass Eva dieser letzten Bastion der Menschheit, der Stadt Xion, hilft. Sie wird von Adam (und einem anderen Charakter, den sie schon früh kennengelernt hat) angeführt, während sie Aufgaben erledigen und große Bossmonster jagen, die als Alpha Naytibas bekannt sind.

Trotz des actiongeladenen Starts geht es in Stellar Blade größtenteils eher ruhig zu. Ihr erkundet eine Kombination aus linearen und offeneren Bereichen. Die Geschichte wird dann erzählt, wenn Adam einer Drohne folgt oder auf seiner Reise viele Leichen findet.

Die Handlung ähnelt jener von Nier: Automata, wenn sie auch zum Glück mit ihren eigenen Wendungen in gewisser Art und Weise weiß zu brillieren. Es ist überzeugend genug, wird aber größtenteils durch die inkonsistente englische Sprachausgabe und einige unangenehme Zeilen geschmälert (die ersteren lassen sich zumindest durch den Wechsel zu den koreanischen Stimmen beheben). Der Ersteindruck von der deutschen Synchro ist recht positiv. Ehrlich gesagt ist die Sprachausgabe bei weitem nicht die schlechteste, die ich je gehört habe, aber sie leidet offenbar an einem Mangel an Regie – sie schafft es nie, die Tatsache zu verschleiern, dass die Synchronsprecher wahrscheinlich wenig Kontext für die Szenen hatten, die sie sprachen.

Abgesehen von der mittelmäßigen englischen Sprachausgabe ist es problematisch, dass die interessantesten Momente in die letzte Stunde des Spiels verlagert wurden. Die meisten Wendungen sind ziemlich leicht zu erahnen (vor allem, wenn man die optionalen Notizen gelesen und Nebenquests abgeschlossen hat) und von einem dieser Twists bin ich wirklich kein Fan, obwohl ich habe sehen kommen.

Am Ende hatte ich bei Stellar Blades Geschichte das Gefühl, dass es sich im Grunde um Nier: Automata handelte (erwartet nicht, dass die Vergleiche so schnell aufhören), aber in etwas verdaulicherer Form. Eine schöne, wenn auch simple Geschichte mit einem schwachen Schlussteil – ansprechender als erwartet, aber nichts Großartiges.

Befriedigende Kämpfe

Die Kämpfe bilden den Kern des Gameplays in Stellar Blade, wobei Eve bereits von Anfang an Zugriff auf den Großteil ihres Movesets hat. Es stehen euch ein Schwert mit leichtem und schwerem Angriff sowie unterschiedlichen situativen Kombinationen aus beidem zur Verfügung. Später gesellen sich eine Reihe von Fernangriffen über eine neue Form der Drohne und einige zusätzliche ressourcenbasierte Angriffe hinzu.

Die Standardbewegungen funktionieren gut, die Angriffe sind schnell und verursachen angemessenen Schaden. Feindliche Angriffe können abgewehrt werden, was eure Beta-Ressourcenanzeige erhöht, und manchmal ist es erforderlich, bestimmten Angriffen auszuweichen.

Ähnlich wie bei Spielen wie Sekiro oder Lies of P ist das Parieren ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Es negiert jeglichen Schaden und wenn ihr genügend Angriffe des Gegners abwehrt, habt ihr die Möglichkeit, ihn zu betäuben und einen letzten Angriff auszuführen. Das Timing ist etwas gewöhnungsbedürftig, da es eine Verzögerung zwischen dem Parieren und dem tatsächlichen Auslösen gibt, aber das werdet ihr nach ein paar Stunden verinnerlicht haben.

Tatsächlich war das einzige wirkliche Problem, das ich mit dem Haupt-Moveset hatte, das Ausweichen. Das Zeitfenster ist kurz und unglaublich schwer zu treffen – insbesondere bei Projektil- und Flächenangriffen. Während dies für normale Gegner keine große Rolle spielt (und bestimmte Angriffe, bei denen ihr in eine bestimmte Richtung ausweichen müsst, bieten euch ein klares Zeitfenster dazu), führen spätere Bosse häufiger reine Ausweichangriffe aus.

Ich hätte mir auch mindestens eine andere Waffe gewünscht. Eure Fernkampfoptionen scheinen vom Nahkampf sehr abgekoppelt zu sein, was euch dazu zwingt, zur Schulteransicht zu wechseln und dabei keine Möglichkeit zu haben, zwischen den Schwerthieben schnell zu schießen. Ehrlich gesagt habe ich das selten außerhalb einiger Abschnitte verwendet, in denen es erforderlich ist.

Die anderen Bewegungen, die ihr freischaltet, sind alle an einzelne Ressourcen gebunden und ersetzen nicht das Standardschwert. Eine Ressource wird durch Ausweichen und Töten aufgefüllt, sodass ihr vier zusätzliche Bewegungen ausführen könnt. Die andere verhält sich ähnlich wie Devil Trigger aus den Devil May Cry-Spielen und lässt euch kurzzeitig hinzuschalten. Beide sind funktional und haben ihren Nutzen, aber sie peppen das Gameplay nicht wirklich mehr auf, als es eine völlig neue Waffe oder ein komplett neuer Charakter tun würde.

Es ist eine Art Soulslike

Abgesehen von Story-Vergleichen ist die Gesamtstruktur der überraschendste Bereich, in dem sich Stellar Blade wie Nier: Automata anfühlte. Ich habe das Spiel begonnen und dabei erwartet, ziemlich lange und miteinander verbundene Levels zu sehen zu bekommen. Stattdessen verbringt ihr einen großen Teil der Spielzeit (besonders in den Nebenaufgaben) damit, durch offenes Gelände zu streifen – man bekommt sogar eine Karte, was für Soulslikes ungewöhnlich ist.

Das fühlt sich ziemlich ähnlich wie Nier: Automata an, da dieses Spiel eine opulente Eröffnungssequenz hat, bevor es euch unlängst in eine Art Open World losschickt. Bei Stellar Blade verbringt ihr zumindest ein wenig Zeit in einem eher traditionell gestalteten Soulslike-Level, bevor ihr die zerstörten Straßen der Stadt erkundet und neue Abkürzungen erschließt.

Die Gesamtstruktur des Spiels lässt mich zwiegespalten zurück. Die offenen Gebiete sind ganz gelungen, abgesehen von der für beide Bereiche etwas langweiligen Wüstenumgebung. Es gibt eine Menge Geheimnisse und Gegenstände zu entdecken, und die großzügig gesetzten Schnellreisepunkte (und eine zweite schnellere Sprintgeschwindigkeit) machen es einfach, sich fortzubewegen.

Stellar Blade enthält nur wenige Soulslike-Levels. Selbst im letzten Abschnitt, in dem ich erwartet hatte, dass Stellar Blade zur stärker vernetzten Natur seines Anfangsbereichs zurückkehren würde, blieben alles noch ziemlich geschlossen und linear.

Apropos Soulslikes: Stellar Blade ist am eher einfachen Spektrum der Schwierigkeitsgrade im Genre angesiedelt. Es gibt häufig Kontrollpunkte und beim Erkunden könnt ihr eure nachfüllbaren Heilressourcen so sehr aufrüsten, dass euch selten die Ressourcen ausgehen werden – selbst wenn ihr dies macht, könnt ihr zusätzliche Heilgegenstände mit euch führen. Feinde werden zurückgesetzt, wenn ihr sterbt oder euch an einem Kontrollpunkt ausruht, obwohl die oben erwähnte Fülle an Kontrollpunkten bedeutet, dass ihr nicht zu einer Menge alter Bereiche zurückkehren müsst.

Ehrlich gesagt ist der allgemein niedrige Schwierigkeitsgrad (abgesehen von ein paar Bosskämpfen im späteren Spielverlauf) nicht gerade schlecht, auch wenn er manchmal ein wenig inkonsistent wirken kann – ich habe während des Großteils der zweiten Hälfte des Spiels nicht wirklich anstrengen müssen, bevor der spielerische Anspruch bei den letzten Bossen plötzlich ansteigt.

Für diejenigen, die eine Herausforderung suchen: Ihr müsst das Spiel einmal durchspielen, bevor der schwere Schwierigkeitsgrad freigeschaltet wird. Diejenigen, die es in der Zwischenzeit einfacher haben möchten, können den niedrigeren Schwierigkeitsgrad wählen, obwohl es (noch) kein New Game+ gibt, um euren Fortschritt zwischen den Durchgängen übertragen zu können.

Update: Obwohl das Entwicklerstudio erwähnte, dass das New Game+ zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen würde, ist es tatsächlich bereits pünktlich zur Veröffentlichung des Spiels verfügbar. Es enthält eine Reihe neuer Upgrades und Kostüme, sodass sich das wiederholte Durchspielen noch mehr lohnt.

Ein größtenteils schönes Spiel mit Musik vom anderen Stern

Da es sich bei Stellar Blade um einen PS5-Exklusivtitel handelt, muss man sich in puncto Optik nicht zurückhalten. Es überrascht nicht, dass die Entwicklerinnen und Entwickler viel Zeit darauf verwendet haben, während ihrer sportlichen Kombos Eves flüssige Animationen zu zeigen. Sie hat auch eine Vielzahl von Kostümen, die freigeschaltet oder hergestellt werden können, und ich habe viele davon der Standardvariante vorgezogen.

Charaktere und Umgebung hinterlassen hingegen einen gemischten Eindruck. Die allgemeinen Gegnerdesigns sind ziemlich generisch gehalten und haben die Form mutierter fast zombieähnlicher Gegner. Die meisten Bosse folgen ebenfalls diesem Thema, obwohl sie einige interessante Ergänzungen wie Sägeblattköpfe erhalten. Ich hätte mir auch etwas mehr Abwechslung gewünscht, da sich die Gegnerdesigns auch am Ende kaum ändern.

Die Umgebungen sind abwechslungsreicher, aber bleiben auf lange Sicht immer noch hinter den Möglichkeiten zurück. Zu Beginn des Spiels gibt es viele Explosionen und Partikeleffekte, während ihr am Strand entlangstürmt. Dies steht im Gegensatz zu der Gegend direkt danach, einer ruhigen Ruinenstadt, die sich langsam mit Wasser füllt.

Diese Bereiche hinterlassen erst einmal einen starken Eindruck, doch die Abwechslung danach lässt etwas zu wünschen übrig. Die großen Wüstengebiete sind etwas langweilig, mit nur wenigen interessanten Orten hier und da. Am Ende werdet ihr auch mehrere Abwasserkanäle und Labore erkunden, die sich ein wenig gleich anfühlen – immer noch detailliert, aber nicht so inspirierend wie die Startgebiete.

Zum Glück kann man gleich am Ende ein paar coole Bereichsthemen erkunden, aber es fühlt sich immer noch so an, als hätte Stellar Blade mindestens ein zusätzliches Thema vertragen können, um die Sache aufzulockern.

Doch selbst in eher langweiligen Umgebungen ist der Soundtrack immer stark. Es ist mein wirklich letzter Vergleich zwischen Stellar Blade und Nier: Automata und hier macht Stellar Blade eine gute Figur. Der Soundtrack des Spiels ist fantastisch und enthält eine Reihe von Instrumental- und Gesangsstücken – letztere fangen eine ähnliche melancholische Atmosphäre wie die Nier-Spiele ein.

Es macht sogar etwas, was ich in Videospiel-Soundtracks liebe: Es enthält mehrere Bereichsthemen sowohl für die Erkundung als auch für den Kampf, zwischen denen man im Handumdrehen wechseln kann. Einige Bosskämpfe nutzen auch dynamische Musik, sobald ihr bestimmte Phasen erreicht habt, was euch auch in den simpleren Momenten in Stimmung bringt.

Fazit

Stellar Blade ist ein gutes Actionspiel, das selten zu einem hervorragenden wird. Zwar gibt es wenige wirklich schlechte Momente, aber der Großteil des Spiels war im Vergleich zum Anfang etwas schlicht. Etwas mehr Abwechslung hätte viel dazu beigetragen, jeden Durchgang unvergesslicher zu machen. Stellar Blade ist für alle Spielerinnen und Spieler empfehlenswert, die Soulslikes mögen und denen neuere Titel wie Lies of P oder Lords of the Fallen zu schwer sind.

Unser Test von Stellar Blade wurde mit einer von PlayStation bereitgestellten Version erstellt. Alle Screenshots wurden von uns im Leistungsmodus aufgenommen.